Neutrophiler Granulozyt

Gefärbter stabkerniger neutrophiler Granulozyt in einem Blutausstrich umgeben von Erythrozyten.
Gefärbter segmentkerniger neutrophiler Granulozyt in einem Blutausstrich umgeben von Erythrozyten.

Neutrophile Granulozyten, auch polymorphkernige neutrophile Leukozyten (PMNL) und kurz Neutrophile genannt, sind spezialisierte Immunzellen der Wirbeltiere. Beim Menschen sind sie mit einem Anteil von 50–65 % die häufigsten weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie sind Teil der angeborenen Immunabwehr und dienen der Identifizierung und Zerstörung von Mikroorganismen.

Drei Mechanismen sind bekannt, mit denen sie Mikroorganismen bekämpfen können. Als Phagozyten („Fresszellen“) können sie sie aufnehmen und verdauen. Außerdem enthalten die namengebenden Granula verschiedene Substanzen, etwa freie Radikale, Wasserstoffperoxid und Stickstoffmonoxid, die freigesetzt werden können und dann Mikroorganismen abtöten. Schließlich können Neutrophile in einem Vorgang, der als NETose bezeichnet wird, sogenannte „Neutrophile Extracellular Traps“ (englisch für neutrophile außerzelluläre Fallen, abgekürzt NETs) bilden. Diese Strukturen aus Chromatin können manche Mikroorganismen binden und dadurch unschädlich machen.[1]

  1. B. Amulic, C. Cazalet, G. L. Hayes, K. D. Metzler, A. Zychlinsky: Neutrophil function: from mechanisms to disease. In: Annual Review of Immunology. Band 30, 2012, S. 459–489, ISSN 1545-3278. doi:10.1146/annurev-immunol-020711-074942. PMID 22224774. (Review).

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